Aus der Rede eines unserer Mitglieder anlässlich der Mitgliederversammlung von Pro D in Spandau am 24. März 2012:
Heute will hier im Seniorenclub am Südpark in Spandau die sogenannte Bürgerbewegung pro Deutschland / Pro Berlin eine öffentliche Versammlung begehen. Sie haben beim zuständigen Verwaltungsgericht eine Verfügung zur Nutzung erstritten, gegen das Begehr des Bezirksamtes. Dieser Vorgang stellt eine typische Reaktion deutscher Verwaltungsgerichte dar, welcher auch bei den Genehmigungen verschiedenster Nazidemonstrationen der NPD zu beobachten ist. Bei der NPD verhält es sich so, dass bei deren Demonstrationen Mitglieder verbotener Kameradschaften unter dem Deckmantel des Parteienprivilegs mit marschieren dürfen. Bei der hier heute auftretenden Bürgerbewegung Pro Deutschland lohnt an dieser Stelle mal ein Blick auf ihre Internetseite. Dort kann Mensch, neben Aussagen zur Sache der Gruppierung auch so genannte Verlinkungen zu anderen Webseiten finden. Dabei fallen zwei Organisationen ins Auge, welche in der Art und Weise ihrer Aussagen eindeutig dem Rechtsrevisionistischen Spektrum zuzuordnen sind. Darunter die so genannte Bewegung „Städte gegen die Islamisierung“ und, besonders interessant, die Nazi-Separatisten-Organisation „Vlaams Belang“ , vormals „Vlaams Blok“. Eine widerliche Nationalistentruppe um Filip Dewinter, der es bei keiner Gelegenheit auslässt, vor allem gegen die andere größere belgische Volksgruppe, die Flandern, zu hetzen. Entstanden aus einer ethnischen Trennlinie zwischen diesen beiden Volksgruppen stellt sich der Hass und die Verachtung heute vor allen Dingen aus einer faschistoid übertriebenen Darstellung des Islams und seiner Angehörigen dar. Dabei wird auf der Webseite dieser Organisation in so genannten Comix eine Form der Darstellung gewählt, die bei jedem demokratisch gesinnten Menschen die Alarmglocken schrillen lassen müssten. Eine plumpe, offen faschistoide, die Menschenwürde verachtende Darstellung aller in ihren Augen unliebsamen Menschen. Ob politische Gegner oder Menschen muslimischen Glaubens, das ist bei diesen Darstellungen identisch. Hier werden Darstellungen gezeigt, welche in ihrer Form durchaus an Hetzzeichnungen des Hitlerfaschismus erinnern. Eine widerliche Hetze gegen alles, was anders ist als sie selbst. Da bleibt dann später nicht mehr viel übrig wenn solche Menschen die Macht bekämen.
Doch noch ein paar Worte zu der anderen Vereinigung, „Städte gegen Islamisierung“. Auch dort auf der Website bei einer Veranstaltung im Jahre 2008 in Köln/Keulen ist auf einem Bild zu sehen: Der oben schon erwähnte Filip Dewinter vom flamischen Block, und Mensch höre und staune, der französische Faschistenführer Jean-Marie Le Pen. Niemals müde seine Nazischeiße in die Weltgeschichte hinaus zu posaunen. Damals allerdings im Rahmen einer Veranstaltung eines „Anti-Islamisierungskongresses“, mit weiteren Podiumsteilnehmern von Pro Köln, der FPÖ sowie der Lega Nord, allesamt nationalistische Vereinigungen par excellence. Diese Organisationen spielen sich als Retter einer pseudo-abendländischen Kultur auf und treten öffentlich mit Kreuzritter-Mummenschanz in Erscheinung, ähnlich wie der psychopathische norwegische Massenmörder Brejwik in seinen kranken Phantasien. Wie Mensch es nun dreht oder wendet, der geistige Hintergrund und die Anliegen von Pro Deutschland bewegen sich auf äußerst rechtem Terrain. Die Einordnung in das rechte Spektrum der europäischen Landschaft lässt sich eindeutig treffen. Zu allem Übel lässt auch der Gastredner der heutigen Veranstaltung, Herr Kleine-Hartlage, zum Thema „Linke Lügen“ keine Vermutung offen, um welches „Gedankengut“ es sich hier handelt. Egal, wie sie ihren geistigen Müll loswerden wollen, wir werden sie erkennen und das verhindern. Wir werden es niemandem erlauben, sich zwischen uns und unsere Mitmenschen zu stellen.
Wir als Spandauer Bündnis gegen Rechts werden immer wieder gegen solche Entwicklungen vorgehen, damit sich die Geschichte nicht wiederholen muss. Ähnlich wie bei allen Konflikten zwischen Menschen ist die Lösung des Problems keinesfalls in einer Marginalisierung des Anderen zu suchen, sondern ausschließlich über eine mediative Behandlung, also Aussprache der Probleme, möglich. Nur der interkulturelle Dialog bietet hier eine sichere Gewähr für die Verhinderung alten Übels. Dazu sind diese Menschen offensichtlich nicht willens, geschweige denn fähig.