… ob Stuttgart oder Berlin – langsam sickert auch in den bürgerlichen Kreisen durch, dass der Kapitalismus sich nicht etwa wie ein feiner Kumpel gebärdet. Die Lobbypolitik der herrschenden Klasse lässt Bilder wie aus Stuttgart zu. Schüler schützen Bäume und werden von der Staatsgewalt daran gehindert. Nasenbrüche und Hautreizungen gelten dem baden-württembergischen Innenminister H. Reich als „einfache körperliche Gewalt“, die von zuvor provozierten Polizisten ausgeübt worden sei, zitiert sogar die Berliner Mittelstandspresse (Berl. Zeitung, 1. Oktober 2010). Da sind die Schwaben doch einmal gemeinsam aktiv und schon gibts Aufruhr. ‚Stuttgart 21‘ könnte zum Synonym für bundesweite Gegenwehr werden (zeitgleich wird in Stuttgart-Stammheim der Prozess gegen Verena Becker, ehemals „Rote Armee Fraktion“ wegen des Buback-Mordes vor 33 Jahren wieder aufgenommen…). Sehen wir nach Frankreich, Spanien oder Griechenland, ist man uns dort um einiges voraus – wann wird hier das Wort Generalstreik endlich nicht mehr nur geflüstert? Wie lange treiben sich die europäischen Rechtspopulisten wie Wilders und Co. noch ungestraft in der Gegend herum?
Auf Auf, erhebt euch, langer Atem ist vonnöten und Resignation hat kein Recht mehr uns zu begleiten.