Der Verein „Zwangsarbeit erinnern e.V.“ hat erneut zu einer jährlich statt findenden Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus eingeladen. Dieses Jahr konnte im Rahmen eines

Rüdiger Lötzer, Vorsitzender des Vereins Zwangsarbeit erinnern e.V.

Rüdiger Lötzer, Vorsitzender des Vereins Zwangsarbeit erinnern e.V.

Projekttages erneut die Mensa der Knobelsdorff-Schule (OSZ Bautechnik I)

Gedenktafel

Gedenktafel

in der Nonnendammallee genutzt werden. Zuvor gab es die Gelegenheit, an der Erinnerungstafel für das Lager Haselhorst Süd (Feuerwache Paulsternstraße Ecke Haselhorster Damm) Ansprachen der Veranstalter, des Bezirksbürgermeisters H. Kleebank und Susanne Pape vom Runden Tisch für Demokratie und Toleranz zu lauschen. In der Mensa hatten sich schon Auszubildende Tischler und Zimmerleute versammelt – dieser Projekttag fand für sie im Rahmen des Sozialkundeunterrichtes statt. So konnten auch zwei von ihnen anhand eines Bildvortrages von ihren bauhandwerklichen und Sanierungs-Arbeiten im KZ Mauthausen, mit dem das OSZ seit Jahren im kollegialen Austausch steht, berichten.

Der bewegendste Beitrag kam dann von Leon ‚Henry‘ Schwarzbaum, der einen Text verlas, den er für eine Gerichtsverhandlung vorbereitet hatte, bei der er gegen einen der SS-Männer aussagen wollte, der in Auschwitz „Dienst“ tat. Hier der Beginn des Textes:

Für den Landtag Brandenburg in Potsdam am 8. Mai 2016

Leon Schwarzbaum liest seinen Text

Leon Schwarzbaum liest seinen Text

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke Ihnen für die Ehre, hier an dieser Stelle zu Ihnen sprechen zu dürfen. ich möchte einen Text verlesen, den wir für den SS-Auschwitz-Prozess in Hanau vorbereitet haben. Dieser Prozess, der am 14. April 2016 beginnen sollte, ist nicht zustande gekommen, weil der Angeklagte ehemalige SS-Mann, Ernst Tremmel, wenige Tage vorher gestorben ist.

Deshalb geben wir meinem Text den Titel:

Brief an einen toten SS-Mann

Ausführlich nachzulesen unter: hier

Es bleibt uns nur hinzuzufügen: Wahrnehmen – Nachdenken – Handeln, dem Gewissen folgen und dafür eintreten, dass es nie wieder so weit kommt!